Ein Klotok ist ein Hausboot. Mit diesem sind wir für 3 Nächte durch den Dschungel gefahren.
Mit ca 200 Euro pro Tag eigentlich nicht in unserem Budget, aber für ein eigenes Boot mit Kapitän, Assistent, Koch und Guide nicht schlecht. Leider kann man sich keinen Gruppen anschließen, sondern nur als ganze Gruppe buchen. Wir buchen eigentlich immer erst vor Ort für den Nächsten, aber zum Glück hatten wir diese Tour schon im April gebucht, denn jetzt im Juli und August sind alle Boote ausgebucht. Es war ein Hammer Erlebnis und jeder Cent hat sich gelohnt.
Es ging den Fluss entlang des Tanjung Puting Nationalparks, der 1984 gegründet wurde. Das Highlight sind die Orang Utans, von denen hier noch 6800 Wilde und 500 Rehabilitierte leben.
Aber schon allein die Zeit auf dem Klotok war einmalig. Wirklich schön, so langsam durch den Dschungel zu schippern.
Auch kulinarisch wurden wir verwöhnt. Lecker und sehr reichlich.
Tagsüber was es extrem schwül-heiß. Dafür hat es nachts schön abgekühlt.
Abends haben wir am Ufer festgemacht und haben die Abendstimmung genossen. Das Dinner gab es bei Kerzenschein auf unserem Deck. Sehr romantisch.
Zur Zeit ist der Mond nur tagsüber am Himmel. Und somit hatten wir einen Sternenhimmel, wie wir ihn noch nie gesehen haben. So viele und helle Sterne, die sich zusätzlich auf dem ruhigen Fluss gespiegelt haben. Dazu Sternschnuppen und Feuerfliegen, die wie kleine LEDs um die Bäume schwirrten, und mit Dschungelgeräuschen beim Einschlafen. Ab und an hat mal ein Affe gebrüllt…
Früh morgens gab es ein wunderbares Orchester der Vögel und der Nebel hing noch mystisch über dem Fluss.
Wir haben sehr viele interessante Erklärungen über Pflanzen und Tiere von unserem netten Guide bekommen. Aber auch interessante Infos über Indonesien und die Menschen.
Diese Riesenarmeisen kann man essen.
Unser Kapitän hat uns 2 schöne Armbänder geflochten, die aus diesen Farn-Stämmchen gemacht werden.
Langweilig wurde es nicht, es gab einiges zu entdecken.
Es gibt Krokodile und anscheinend auch schon Todesfälle durch Leichtsinnigkeit.
Leoparden, Pythonschlangen und Vogelspinnen sind sehr selten zu sehen.
Leider wird der Lebensraum der Tiere immer kleiner, wie überall auf der Welt. Hier vor allem wegen Palmölplantagen. Allein Indonesien hat bereits 75% seines ursprünglichen Regenwaldes verloren.
Wir haben verschiedene Camps besucht, bei denen wir Fütterungen beobachtet haben.
Das Camp Leakey gibt es schon seit 1971 (also länger als der Nationalpark) und ist bis heute aktiv als Forschungs- und Pflegestation.
Orang Utans gibt es nur noch auf Borneo und Sumatra. Die auf Borneo sind etwas größer und haben dunkleres Fell. Sie werden bis zu 60 Jahre alt. Die Männchen können bis zu 1,50 Meter groß werden und 120 kg wiegen und sie haben 8x so viel Kraft wie ein Mensch.
Auf dem Weg zur Fütterungsstation ist ein Gibbon-Affe auf uns aufmerksam geworden und hat dem Ranger vor uns eine Banane aus dem Korb stibitzt. Oder wahrscheinlich hat er uns schon erwartet und aufgelauert.
Die Kleinen bleiben 8 Jahre bei der Mama.
Das Wildschwein hat sich über ein paar Reste am Boden gefreut.
Es sah toll aus wie der King Fisher einen Fisch aus dem Wasser geholt hat.
Auch Hornbills haben wir aus der Ferne gesehen.
Früh morgens hatten wir mal einen frechen Dieb an Bord, der zuerst kopfüber vom Dach auf unser Bett geschaut hat. Ich bin vorsichtshalber mal aufgestanden und schon kam er von der anderen Seite angeschlichen und klaute einen Apfel. Danach habe ich ihn im Gebüsch schmatzen gehört. Doch nach ein paar Minuten kam er wieder und landete auf dem Tisch. Wir haben uns kurz beide in die Augen geschaut, doch dann war ich schneller und hatte den 2ten Apfel zuerst.
Wir haben sehr viele verschiedene Schmetterlinge gesehen. Manche waren richtig groß, wie zum Beispiel die Elefanten-Schmetterlinge.
In den letzten Jahren gab es 2 schlimme Brände im Nationalpark. Wir haben Stopp bei einer Foundation gemacht, um 2 Bäume zu pflanzen.
Nasenaffen (Proboscis Monkeys) haben wir auch ein paar mal entdeckt.
Ein Orang Utan hat sein Nachtlager errichtet – Nester aus Zweigen und Blätter, die sie umknicken und zurechtlegen. Eines für den Mittagsschlaf und eines für nachts. Und jeden Tag wieder aufs Neue.
Unsere Crew