Unser ursprünglicher Endstop für Indonesien sollte West Papua sein. Ein ganz anderes Stück von Indonesien. Doch durch Recherchen, haben wir gemerkt, dass es doch noch teurer werden würde als angenommen. Ein anderes Ziel, die Molukken Inseln hat uns ebenfalls gereizt und wurde eine gute Alternative.
Kurz vor dem Buchen der Flüge, haben wir die ersten Reisenden kennengelernt, die in West Papua (in Raja Ampat) waren. Sie haben uns vorgeschwärmt und erzählt, dass es zwar teurer als der Rest von Indonesien ist, aber doch nicht so sehr wie wir dachten und wir haben eine Empfehlung eines Homestays bekommen. Somit haben wir spontan noch Flüge nach Sarong gebucht.
Wir haben uns mit reichlich Bargeld eingedeckt (wie schon auf den Togian Inseln) zuvor. Denn Geldautomaten gibt es auf den Inseln in Raja Ampat nicht und in den Homestays kann man natürlich auch nicht mit Karte bezahlen…
Die größten Scheine hier sind 100.000er = 6,30 Euro. Ihr könnt Euch vorstellen was da für ein Bündel zusammen kommt. Auch nicht so angenehm so viel Bargeld mit sich zu tragen und in einer Strandhütte zu verwahren, aber es gibt ja keine Alternative…
Mit einer kleinen Maschine ging es dann von Manado nach Sorong.
Da die kleineren Flieger nicht so hoch fliegen, hat man meist eine tolle Aussicht.
Hier eine Vulkaninsel über den Molukken.
Und hier die schöne Inselwelt von Raja Ampat beim Landeanflug.
In Sorong gelandet, ging es auf die Fähre nach Waisai.
Und von Waisai mit dem Boot zur Insel Kri.
Abends sind wir dann im Homestay angekommen.
Das war unsere kleine, einfache Strandhütte.
Raja Ampat ist ein Tauchparadies und zählt zu den artenreichsten Riffen weltweit. Das Gebiet ist riesig und erstreckt sich über ca 1800 Inseln. Wir hätten gerne ein Liveabord gebucht, um möglichst viel zu sehen. Doch das ist in Raja Ampat einfach weit über unserem Budget. Wenn man sich für Tauchresorts entscheidet, muss man ganze Wochenpakete nehmen und diese sind auch sehr teuer…
Wir finden Homestays gemütlich und authentisch. Und die Insel Kri bietet eine tolle Unterwasserwelt mit einigen guten Tauchplätzen. Es war nur noch nicht ganz klar, welche Möglichkeiten sich bieten, vom Homestay aus tauchen zu gehen…
Auch hier hatten wir natürlich wieder nette Mitbewohner. 😉
Ich habe penibel darauf geachtet, das Moskitonetz um die Bettkante herum unter die Matratze zu stecken. Im Bett muss man die Viecher dann wirklich nicht haben.
Und im Gepäck auch nicht. Deshalb haben wir zusätzlich unsere Flugsäcke genommen. Die sind ganz praktisch, denn mit unserem Schloss können wir darin auch unsere Wertsachen verräumen.
Gemeinschafts-Toiletten. Auch hier wird per Eimer geduscht.
Und auch wieder gemeinsam gegessen und geplaudert.
Andere Gäste haben für den nächsten Vormittag 2 Tauchgänge geplant, welches unser Homestay über ein anderes organisiert. Wir hatten gelesen, man solle vorsichtig sein, mit Homestay zu tauchen, wegen der Sicherheit. Eigentlich gehe ich auch immer nur mit Padi oder SSI zertifizierten Tauchschulen, die gute Bewertungen haben. Aber hier hat man keine andere Möglichkeit, außerhalb der Resorts. Die anderen Reisenden haben mir erzählt, dass die Jungs vom Homestay erfahrene Taucher sind, die vorher in einer Padi-Tauchschule gearbeitet haben. Also bin ich am nächsten Morgen mit und habe mir das Equipment etc angeschaut.
Das Tauchzelt im Homestay war sehr einfach, aber die Ausrüstung war neu und gut in Schuss und die Jungs haben einen guten Eindruck gemacht.
Auch die Tauchgänge verliefen professionell. Ich war happy…
Und die Tauchgänge waren spitze. Wunderschöne Korallen, sehr viele verschiedene Fische und vor allem viele große Fischschwärme. Ganz toll…
Eine wunderschöne Riesenmuschel. Von denen sieht man heutzutage leider auch nicht mehr sehr viele.
Ein Schwarm mit großen Barrakudas
Die Blacktip Haie sieht man hier bei fast jedem Tauchgang, aber auch beim Schnorcheln schwimmt immer mal wieder einer vorbei…
Der 2. Tauchgang endete unter einem Steg. Ein bezaubernder Ort, mit hübschen Korallen an den Pfählen, kleinen Schwärmen von Sweetlips und anderen Fischen.
Direkt über mir hat der Chris beim schnorcheln die Unterwasserwelt genossen.
Zurück im Homestay – die Kinder der Familie.
Die Menschen in West Papua haben ein ganz anderes Aussehen wie der Rest der Indonesier. Sie sind auch viel zurückhaltender und haben meist ernstere Gesichter.
Nach 2 Nächten in der Strandhütte, ist ein Wasserbungalow frei geworden.
Die Hütten über dem Wasser waren wirklich toll.
Wir haben einen kleinen Babyhai unter dem Steg durchschwimmen sehen.
Die Nächte im Wasser-Bungalow waren allerdings nicht so ruhig. Wir haben eine dicke Ratte gesehen. Vor allem aber haben wir sie gehört, wie sie nachts im Dach rumgekrustelt hat oder und unsere Sachen vom Tisch geworfen hat.
Diese Tüte hier hat sie zB durchbohrt und unsere Vitamin C geöffnet und andere Sachen.
Im Nachbarbungalow hat die sogar geschafft, das Necessaire zu öffnen und verschiedene Medikamente zu futtern. Danach hab ich gleich meine wichtigen Medikamente in eine Tupperbox verpackt. Jetzt wissen wir übrigens auch, warum unsere Seife auf den Togians verschwunden ist… unser Gastgeber hat erklärt das Seifen auch ganz beliebt sind bei Ratten und Mäusen.
So ein ekelhafter Riesentausendfüßler war auch in der Hütte von unseren Nachbarn. Bei uns zum Glück nicht. Mir hat das eine Mal in Togian gereicht. Wir haben allerdings erfahren das diese giftig sind. Nicht lebensgefährlich, aber sehr schmerzhaft.
Über einen kleinen Dschungelpfad kommt man nach 5 Minuten auf die andere Seite der Insel.
Auch auf Kri ist es beinahe menschenleer. Vor allem aber gibt es hier kaum Müll. Das liegt wahrscheinlich überwiegend an dem überschaubaren Tourismus und den einfachen, aber relativ teuren Unterkünften, in denen man außer Bierdosen nichts zu kaufen gibt.
Wir haben einen gemeinsamen Tagestrip mit den Gästen aus dem Homestay gemacht.
Es gab 2 Stops zum Tauchen oder Schnorcheln.
Und einen Aussichtspunkt bei Pianemo – einem hübschen Gebiet mit schönen Felsformationen. Es gibt auch noch ein größeres, beeindruckenderes Gebiet. Doch dieses ist ganze 4 Stunden mit dem Speedboat entfernt und bei dem Benzinpreisen in Papua ziemlich teuer zu erreichen.
Lunch am Strand.
2ter Schnochel/Tauch Stop bei einer kleinen bewohnten Insel.
Auf der Insel haben wir zufällig noch einen Dorftanz von Kindern mitbekommen. Sehr nett.
Vor unsrer Unterkunft lag eine schöne Sandbank die super zum baden eingeladen hat.
Weil es so toll hier zum tauchen ist, wollte ich gerne noch weitere Tauchgänge machen. Doch leider war ich später der einzige Taucher als Gast und für eine Person fahren die nicht raus. Ich konnte auch spontan keine anderes Tauch-Homestay mehr finden, bei denen ich mit könnte. Schade!….
Wir waren aber jeden Tag ein paar Stunden zum schnorcheln. Und das wurde nicht langweilig. Rund um die Insel kann man super schnorcheln. Man schwimmt einfach ein paar Meter vom Strand heraus bis an die Riffkante. Vor unserem Homestay waren sogar 2 große Tintenfische zu Hause. Ich habe bisher selten welche beim tauchen gesehen und normalerweise sind diese sehr scheu, wenn man sich ihnen nähert. Nicht so diese im Hausriff. Man konnte richtig beobachten wie sie ihre Farbe verändert haben. Genial…
Am liebsten sind wir zur nahen Nachbar-Insel geschwommen und haben nahe dem Steg des Dorfes geschnorchelt. Nachmittags kamen auch oft Ausflugsschnorchler mit Booten oder Taucher an den Platz.
Erholen vom schnorcheln, auf dem Steg vor dem Dorf Yenbuba.
Oft ist ein großer Hai an uns vorbei geschwommen, Fische die einfach viel größer sind, wie man sie sonst sieht, zig Schildkröten, Napoleons, Boxfische… Und an 2 Tagen ist sogar eine riesige Gruppe von den großen Bumphead Parrotfish an uns vorbei gezogen. Voll Cool.
Nach 6 Nächten ging es zurück nach Sorong für eine Nacht, bevor wir dann Indonesien verlassen haben. Toll das es noch geklappt hat, in Raja Amat zu sein. Das war ein sehr schöner Schluss unserer langen Indonesienreise.