Es ist soweit, mein Yoga Teacher Training beginnt. Wir ziehen in ein günstiges Gästehaus um. Dieses liegt ebenfalls im Zentrum von Ubud und von hier kann ich in 10 min. zu Fuß mein Yogastudio erreichen.
Für 10 Euro bekommen wir hier ein schönes, sauberes Zimmer mit Bad und auch Frühstück ist hier mit dabei. Die Gastgeber sind sehr nett und bemüht und bringen uns unser Frühstück sogar extra früh, denn morgens um 7:00 startet bei mir schon täglich der Kurs.

Das Gästehaus hat 2 Zimmer, welche über den Wohnräumen der Familie gebaut wurden. Hier leben mehrere Generationen und auch erwachsene Geschwister mit deren Familien zusammen. Es ist nett das familiäre Treiben mitzubekommen, wenn man durch den Hof läuft – das Herzstück und sowas wie das Wohnzimmer der Bewohner. Hier kommen alle zusammen und gehen ihren Aktivitäten nach.
Nur auf eine Klimaanlage müssen wir hier verzichten. Doch das sind wir mittlerweile gewohnt. Dafür ist alles sehr gepflegt und sauber. Der Gastgeber hat erst seit wenigen Wochen eröffnet.

Der Kurs wird mit einer balinesischen Zeremonie eröffnet und ich lerne meine Kolleginnen kennen. Das Studio kenne ich schon von vorherigen Bali-Reisen. Mir gefallen besonders die kleine, familiäre Größe des Studios und die Lage hier mitten in den Reisfeldern.

Unsere Gruppe hat eine sehr angenehme Größe von nur 5 Teilnehmerinnen und die Mädels aus England, Japan und Singapur (bzw. Korea) sind super nett.

Wirklich idyllisch liegt das Ubud Yoga Haus. Die Inhaberin, eine amerikanische Weltenbummlerin, hat sich hier einst niedergelassen und irgendwann ihr Wohnhaus als Yogastudio erweitert.


Das Studio hat 2 Räume, der eine auf der Veranda mit Blick über die Reisfelder und das andere unten im Garten, an einem kleinen, plätschernden Bach gelegen. Es ist natürlich etwas anstrengender, bei den Temperaturen und der hohen Luftfeuchtigkeit im Freien zu trainieren, doch auch besonders schön. Zudem gut zum Meditieren – die Aussicht sowie die Naturgeräusche helfen dabei. Wirklich ein Ort zum Wohlfühlen.

Wir sitzen viel beisammen und lernen Theorie, Philosophie, Anatomie und ähnliches. Dazwischen nehmen wir an den täglichen Kursen teil und haben verschiedene Workshops.
Vormittags bekommen wir immer eine kleine leckere Obststärkung. Mmmh, mit den besten Mangos aus dem eigenen Garten.

Der Chris hat während meinem Kurs viele Lokale in Ubud zur Auswahl, in denen er arbeiten kann.

Und für meine Mittgaspause muss ich auch nicht weit laufen. Hier hinten in den Reisfeldern sind ein paar Unterkünfte und nette Restaurants angesiedelt, die wir schon auf unseren vorherigen Reisen sehr gerne aufgesucht haben.
Nebenbei wird die Zeit genutzt um zu lernen, denn es ist einiges an Stoff.

Ab und an kommt auch der Chris vorbei und wir genießen die Mittagspause zusammen.

Am Abend gehen wir meistens im Zentrum essen. Heute probieren wir mal das stylische „Clear“ aus.

Sich durch einige der vielen, tollen Resaturants in Ubud zu futtern ist fast schon ein Muss, wenn man hier ist.

Super lecker und gesund wird in den meisten Restaurants großgeschrieben. Vor allem Vegetarier und auch Veganer haben hier eine große Auswahl an tollen Lokalen.



Zur Mittagszeit am Samstag kommt dann auch das ersehnte Wochenende. Meine Muskeln müssen sich erst noch an das viele Training gewöhnen. Zudem ist es ungewöhnlich heiß und trocken diesen November. Die Regenzeit lässt länger auf sich warten und somit auch die ersehnte Abkühlung.
Doch was mir noch etwas schwerer fällt, als die körperliche Belastung, ist der viele Input in der kurzen Zeit. Dazu alles auf Englisch ist schon eine Herausforderung für mich – dieses Thema bringt wieder viele neue Vokabeln. Natürlich habe ich im Vorfeld schon erwartet, dass es nicht einfach wird. Eine intensive Zeit – doch an seinen Herausforderungen wächst man ja bekanntlich und das bringt einen wieder ein gutes Stück weiter. Passend dazu haben wir zum Beispiel gelernt: Schmerzen sind manchmal unvermeidlich, doch leiden ist optional. (Ich habe die Wahl) 😉

Wir nehmen den Roller und fahren ein kleines Stück raus aus Ubud. Hier entdecken wir das Bamboo Kitchen.

Wieder eine ganz tolle neue Location direkt in den Reisfeldern – herrlich.


Hier lässt es sich wunderbar lernen und verweilen bis es dunkel wird.


Wir könnten am Sonntag ans Meer fahren. Doch irgendwie passt mir das in Kombination mit dem lernen nicht so. Eine Abkühlung wäre trotzdem schön. Also suchen wir nach einem Hotel mit Pool, die Tagesbesucher aufnehmen.

Das Mansion Resort z.B. nimmt Tagesgäste auf. Wir probieren es aus und bezahlen etwa 12€ pro Person um einen Tag lang die verschiedenen Poolbereiche nutzen zu dürfen. Ein Teil der Gebühr kann man in Getränke einlösen.

Der Pool auf dem neuen Dachbereich des Resorts gefällt uns dann am besten. Und hier ist nicht mal was los.

Das tut gut – einen Pool haben wir schon etwas vermisst, die letzten Tage im Gästehaus. Doch warum sollten wir auch für ein Hotel mit Pool bezahlen, wenn wir gar keine Zeit haben ihn zu nutzen.

Das Beste sind die chilligen, fetten Wassersäcke im Pool.


Ein schöner Tag um aufzutanken. 🙂

Und dann geht es in die 2te Woche.

Workshops wie zB die Klangschalen bieten zwischendrin Abwechslung und interessante Einblicke. Wenn sich hier Teilnehmer mit irgendetwas nicht wohlfühlen, dann wird hier aber auch keiner zu etwas gedrängt.


Spaß bereitet uns auch der nette Kater des Studios. 🙂

Etwas Überwindung kostet es dann schon, wenn man zum ersten Mal vorne zum Unterrichten steht, auch wenn es nur vor den Kolleginnen und der Trainerin ist.

Nicht nur die guten Restaurants sollte man in Ubud auskosten, sondern ebenfalls die tollen Spas. Und was wäre nicht angenehmer nach einem langen Yoga-Tag mit Muskelkater.

Willkommen im Moksha. Ein wunderschöner Außen-Spa mit netten, professionellen Masseuren und das auch noch zu unglaublich günstigen Preisen, z.B. 7€ für 1h balinesische Massage.

Wir lassen uns hier ein paar Mal verwöhnen. Besonders toll ist die Massage mit anschließendem Peeling und Blütenbad.



Für den 2. Sonntag wollen wir wieder an einen Pool. Wir denken an das schöne Puri Sebali Resort, in dem wir mal mit meinen Eltern untergebracht waren. Und nach kurzer Recherche finden wir heraus, dass auch dort Tagesbesucher willkommen sind.

Auch hier ist kaum was los und wir machen den Resort-Gästen ihre Liegen nicht streitig.

Es ist toll, mal wieder einen Tag hier verbringen zu können und vom Pool aus direkt in die schönen Reisterrassen zu schauen.


Zur Tagesgebühr bekommt man ein kleines Sandwich. Wir kosten es natürlich aus und bleiben den ganzen Tag und essen somit auch noch im schönen Restaurant.






Manche Reisfelder und sogar kleine Flüsse, sind schon richtig ausgetrocknet. Wir warten immer noch auf den Regen.

Zur Abschlussprüfung müssen wir jeweils 1 Stunde unterrichten und danach noch einen schriftlichen Test ablegen. Am letzten Sonntag vor der Prüfung möchte ich die Zeit intensiver nutzen, um meine Choreografie einzustudieren. Dafür miete ich mir extra ein klimatisiertes Zimmer für den Tag. Ein Pool gibt es hier aber auch und den nutzen wir zwischendrin dann auch mal.

Die letzte Woche des Trainings bricht an und irgendwie ging der Monat dann ganz schnell rum.

Und plötzlich ist es auch schon geschafft – die Tests sind rum. Das ist ein Grund zum Feiern. 🙂


Nach anfänglichem hin und her überlegen, bin ich nun sehr froh, den Kurs gemacht zu haben. Selbst wenn ich in Zukunft vielleicht nicht unterrichten möchte (ich weiß es noch nicht), habe ich ganz viel für mich persönlich mitnehmen können.

Toll finde ich vor allem, dass Yoga so vielseitig ist. Da gibt es ja eine Menge an verschiedene Richtungen und Angebote. Man kann seine Muskeln aufbauen, gleichzeitig aber auch durch Dehnungen beweglich werden, seine Atmung mit Atemtechniken verbessern, man trainiert seine Balance und gewinnt an Körpergefühl, man kann in die akrobatische Richtung gehen, sein Herz-Kreislauf-System trainieren oder eher ruhig, meditativ und besinnlich trainieren.
Yoga ist den „ganzen Menschen“ zu sehen – den Körper, den Geist und die Seele. Es beschäftigt sich neben dem körperlichen Training auch viel mit Philosophie und ethnischen Dingen. Es geht um Emotionen und diese zu filtern, das Bewusstsein, Intuition, Dankbarkeit, das Hier und Jetzt, Toleranz, Akzeptanz und Balance im Leben, Hingabe, Gesundheit, den persönlichen Glauben, Fürsorge und ähnliches. Und man lernt auch so einiges über sich selbst. Nicht alles im Kurs war meins, doch das Meiste fand ich sehr gut und hilfreich.