Wir waren ganze 2 Wochen in Myanmar unterwegs. Unser bisher längster Trip von Singapur und es war fast noch zu kurz. Aber mit Anzahl der Trips dieses Jahr können wir uns bei weitem nicht beklagen! 😉

Myanmar ist relativ groß und vielseitig. Von der Andamansee im Süden bis hin zu den Vorläufern des Himalaya im Norden. Ein sehr interessantes und schönes Reise-Ziel, vor allem wegen den Menschen und ihrer noch ursprünglichen Lebensweise.
Das Land hat sich erst 2011 geöffnet und begonnen sich zu verändern. Man fühlt sich vielerorts in die Vergangenheit versetzt. In manchen Regionen benötigt man eine Sondergenehmigung und einen lokalen Führer. Manche Regionen im Norden sind für Touristen verboten da es noch immer Bürgerkriege gibt.
Nach etwa 2,5 Stunden sind wir in der Hauptstadt Yangon gelandet. In Downtown sieht man viele alte Gebäude aus der englischen Kolonialzeit. Herrlich die langsam verfallenden Fassaden.



Die Fahrzeuge in Myanmar sind eine Klasse für sich. In Yangon fahren meist alte japanische Busse. Die Autos scheinen aus Ländern mit Linksverkehr zu kommen, was aber nicht stört im Rechtsverkehr von Myanmar. Auch die Bustüren sind auf der „falschen“ Seite und somit wird zur Straße hin ein- und ausgestiegen. Es wird sich eben arrangiert.


Am selben Tag ging es für uns direkt weiter mit dem Nachtzug nach Bagan. Laut Fahrplan eine Fahrt von 18 Stunden – ganz schön lange.


Natürlich sind auch die Züge in Birma nostalgisch. Der 1.Klasse-Schlafwaggon wird nur angehängt, wenn es genügend Buchungen gibt. Weil die Tickets ca 17x teurer (ca 17.000 Kyat = 13€) sind als die Local-Abteile fahren damit nur die Touristen. Klimatisiert gibt es nicht, aber im Fahrtwind am offenen Fenster zu sitzen ist viel schöner. Mit dem Zug ist man weder schnell noch bequem unterwegs, aber auf eine günstige und schöne Art. Zudem bekommt man sehr viel mehr von Land und Leuten mit.

Aus dem Fenster gibt es sehr viel zu entdecken.


Das Abteil haben wir mit 2 netten Reisenden aus Japan und Spanien geteilt mit denen wir Geschichten und Snacks ausgetauscht haben.

Herrlich so am offenen Fenster zu sitzen. Die Landschaft zieht langsam an einem vorbei. Sehr langsam…. mit Geschwindigkeiten von 10-40 km/h. Das erklärt die lange Fahrt. Der Zug würde entgleisen, würde er schneller fahren. Die Gleise sind einfach zu schlecht und deshalb schaukelt der Zug enorm. Zum Glück hatten wir Seasick-Tabletten dabei. Kein Witz das war echt krass! Vor allem die Herausforderung aufs Klo zu gehen.

Die Nacht wurde dann etappenweise geschlafen. Vor allem bei mir auf der Pritsche unter dem Dach hat es extrem geschaukelt und ich hatte eine Mücken- und Käfer-Party auf meinem Laken, die es sich vorher alle schon in meinem Bett gemütlich gemacht hatten. Klar, die offenen Fenster und das Licht über dem Bett… Aber egal, wir waren sowieso total klebrig und verschwitzt. In Yangon war es total heiß und das bei Sightseeing mit Gepäck. 😉

Um so schöner war der Start des neuen Tages.


Bei kurzen Stops kommen Händler ans Fenster und wir können uns 2 Äpfel zum Frühstück kaufen.










Nach 19 Stunden „Schleudergang“ wars dann schon schön Bagan zu erreichen. Nur 1 Stunde Verspätung ist gar nicht so schlecht. Doch als wir aus dem Zug ausgestiegen sind, hatten wir tatsächlich etwas mit Seekrankheit zu schaffen.
