Weiter geht es mit dem Nachtbus. Eigentlich sehr komfortabel, von den holprigen Straßen abgesehen. Aber so einen Eisschrank hatten wir bisher noch nie. Igitt war das kalt.

Nach 6 Stunden, gegen 3 morgens haben wir unser Ziel erreicht. Für den Bus ging es weiter an den Inle See und wir sind vorher in Kalaw ausgestiegen. Eigentlich dachten wir, wir werden bis an die Unterkunft gefahren, was aber leider nicht der Fall war. Glücklicherweise haben uns 2 Locals auf ihren Motorrädern zur Unterkunft gefahren.

Nach einer kurzen Nacht sind wir dann auch schon wieder früh aufgestanden, denn wir hatten eine 3-tägige Trekkingtour geplant. Leider hat es in Strömen geregnet und wir waren am überlegen ob wir unseren Plan ändern wollen.

Unser Guide mit dem wir uns über email verabredet hatten erschien aber leider nicht. Wir riefen die Agentur an und uns wurde gesagt, das sie wg. des Wetters nicht gehen.
Wir wollten uns durch den Regen aber nicht abhalten lassen, also versuchten wir noch spontan mit einer anderen Gruppe, zu starten. Aber ohne Erfolg, die Gruppe war schon voll.
Kalaw liegt in einer hügeligen Landschaft und eine Zugfahrt soll in dieser Region besonders schön sein. Wir wollten gerne eine Tagesfahrt unternehmen. Aber es gibt nur einen Zug pro Tag und Richtung und somit wären wir am selben Tag nicht mehr zurück gekommen. Wir wollten es mit der Trekkingtour am nächsten Tag nochmal versuchen. Somit hatten wir einen gemütlichen Tag in Kalaw, sind ein bisschen über den Markt geschlendert und haben uns eine Tour für den nächsten Tag organisiert.


Am Nachmittag haben wir es uns in diesem Teehaus gemütlich gemacht, haben etwas getrunken und gegessen, gelesen und uns etwa 2 Stunden nett mit Thomas aus Deutschland unterhalten.

Manchmal sind die simplen Dinge am schönsten. Hier in diesem einfachen Teehaus mitten in Myanmar zu sitzen und einfach nur die ganze Atmosphäre um einen herum auf sich wirken zu lassen.

Am nächsten Tag ging es dann los mit unserer Trekkingtour.

Wir hatten einen netten Guide der gut englisch konnte. Es ist immer interessant, was lokale Leute zu erzählen haben.

Und natürlich auch die andern Reisenden.



Der viele Regen hat natürlich seine Spuren hinterlassen. Die Wege waren teilweise enorm matschig. Aber das war zu erwarten und wir hatten damit gerechnet. Hier steckte ein Fahrzeug fest. Wie das hier auf dem Land wohl erst in der Regenzeit ist…


Mittagspause

Die gängigen Toilettenhäuschen auf dem Land. Nase zu und durch. 😉


Wir kommen durch verschiedene kleine Dörfer.

Und wie meistens, werden wir gleich von den Dorfkindern in Empfand genommen.

Ein Dorfjunge hat die blonden Locken eines Mitreisenden fasziniert berührt und ein anderer Junge Christians Armhaare. 🙂 Die Asiaten haben nämlich nur sehr spärliche Körperbehaarung.





Zugfahrplan

Zwischendurch gab es Stärkungen in kleinen Teehäusern.

Hier sitzen wir schon beim Abendessen im Haus der ersten Gastfamilie. Wir haben es nett und gesellig mit unserer Gruppe.

Das Dach über unserem Bett war wohl undicht und somit wurde unser Bett etwas nass als es wieder anfing zu regnen. Abends haben sich alle in ihre Seidenschlafsäcke gelegt, nur wir Trottel hatten unsere im Hauptgepäck vergessen. Aber wir sind zum Glück ohne juckende Flecken aufgewacht. 😉



Strom gibt es in manchen Dörfern, wie hier. Aber fließend Wasser ist auf dem Land nicht vorhanden. Vor den Häusern stehen Auffangbecken für Regenwasser das für den ganzen Haushaltsbedarf genutzt wird. Bei unserer Gastfamilie gab es sogar ein extra Becken in geschlossenem Häuschen, mit Kelle zum duschen.

Es ist wirklich etwas Besonderes, so einen hautnahen Einblick in die Lebensweise der Menschen hier zu bekommen.

Aufbruch nach dem Frühstück



Maschinen sieht man hier keine. Alles ist noch Hand- und Tierarbeit.








Wir kommen an verschiedene Feldern vorbei. Hier wird Kürbis und Chili angepflanzt.

Beim laufen muss man sich allerdings schon etwas konsentieren. Es ist teilweise enorm rutschig in dem Matsch.


Teepause



Immer wieder mal fängt es ordentlich an zu regnen. Aber das tut der Freunde nur wenig Abstrich.


Die Wege wurden dann allerdings immer schlechter. Der Schlamm wurde tiefer und wir konnten es nicht vermeiden mit den kompletten Schuhen zu versinken. Es wurde immer rutschiger und man musste sich enorm konzentrieren und sehr auf seine Füße schauen statt in die Natur.

Und dann ist es passiert, wir hörten einen Aufschrei vor uns. Als wir die Stelle erreicht haben, lag eine Kameradin weinend im Schlamm. Sie ist ausgerutscht und zwar richtig unglücklich. Unsere Gruppe war gleich zur Stelle. Glücklicherweise war auch ein Krankenpfleger/Outdoorbursche dabei, der schnell eine Schiene aus Bambus gefertigt hat. Ebenfalls glücklicherweise kam gerade ein Ochsenkarren vorbei und wir konnten sie dort rauflegen. Die Arme hat immer wieder laut aufgeschrieen wegen dem Gerüttel auf dem holprigen Weg. Dann hatte Sie wieder Glück, dass wir nicht weit von einem Dort entfernt waren und einen Lastwagen organisiert bekamen.

Wir haben uns mit den Schweizern entschieden den Transport ins Krankenhaus zu begleiten. Der Rest der Gruppe hat sich einer anderen angeschlossen, die allerdings zur nächsten Gastfamilie gefahren sind. Wegen der schlechten Wege hätten sie zu lange gebraucht und es wäre natürlich noch viel gefährlicher gewesen bei Dunkelheit zu gehen.

So etwas möchte einem natürlich nicht passieren, vor allem nicht im Urlaub. Aber vor allem auch nicht in einem Land wie Myanmar.
Doch Sie hatte noch einmal Glück, 2 der Schweizer leben seit kurzer Zeit in der Hauptstadt Myanmars und konnten dadurch einiges organisieren. Wir waren dann auch froh ein paar Nasen zu sein und abwechselnd zu stabilisieren, abzulenken usw. Die nächste geteerte Straße haben wir leider erst nach 1,5 Stunden erreicht. Dort hat ein Krankenwagen auf uns gewartet. Doch da das umladen schon sehr schmerzhaft ist mit gebrochenem Bein und der Krankenwagen nicht einmal eine Liege hatte, sondern nur Sitze, entschieden wir mit dem Lastwagen weiter zu fahren. Weitere anstrengende 2,5 Stunden.
Wir sind schon extra in ein weiter entferntes Krankenhaus gefahren, da das nähere wohl zu einfach wäre. Aber dieses hat schon an Krankenhäuser aus alten Kriegsfilmen erinnert. Sogar aus dem Krankenhaus kam ein Hund gelaufen und Motorräder wurden hineingeschoben…

Anschließend wurden wir von der Agentur an den Inle See gefahren, unserem nächsten Ziel. Und nach 1 Uhr nachts sind wir endlich ins Bett gefallen.
Wir erhielten glücklicherweise nach 3 weiteren Tagen eine email unserer Patientin. Es sei ein ganz unglücklicher Drehbruch von Schien- und Wadenbein und sie sei mittlerweile in Bangkok, um dort operiert zu werden. Auf der Tour erzählten uns die beiden sie seien auf Hochzeitsreise und Weltreise und gerade in ihrer 7ten Woche von einem Jahr. Wir hoffen sie können ihre Reise ein andermal fortsetzen…

Am nächsten Tag haben wir den Wäsche Service in Anspruch genommen – das hat sich natürlich gelohnt und hatten zu tun, unsere Schuhe sauber zu bekommen, wobei wir das Badezimmer zieeemlich versaut haben. 😉